An einem Wochenende im Mai fuhren wir ins Salzkammergut zum Tauchen - im Gepäck den obligatorischen 7mm, denn schließlich sind wir keine Warmwasser-Taucher. Und auch Temperaturen von 15° treiben uns zwar einen Schauder über den Rücken, können uns aber nicht wirklich schrecken. Schlechte Sichtweiten manchmal aber schon. Als uns daher aufgrund seiner hervorragenden Sichtweite zu dieser Zeit der Vordere Langbathsee empfohlen wurde, dachten wir uns: Warum nicht?
Der Vordere Langbathsee liegt etwas versteckt - wir fuhren von der A1 Salzburg-Wien ab, Richtung Gmunden und dann immer am Westufer des Traunsees entlang bis Ebensee. Dort geht´s dann ein romantisch gewundenes Gebirgsbachtal hinauf - eine abenteuerliche Strecke entlang des Langbathbaches! Oben - auf rund 660m ü. N.N. - angekommen findet man sich einem Riesenparkplatz, einem Hotelrestaurant und der Füllstation der Atlantis Qualidive gegenüber. Und direkt dahinter liegt der Vordere Langbathsee!
Der kleine See liegt wirklich wunderschön - Richtung Ost nach West - inmitten der Bergwelt. Und während auf den höchsten Bergspitzen in der Maisonne noch der Schnee glitzerte, färbte der Blütenstaub des umliegenden Nadelwaldes das Wasser schon goldgelb. Da hieß es: gut die Tauchsachen ausspülen!
Es sind hier 2 Einstiege ausgewiesen:
Zum einen die Tauchzone 1 (Ostufer), direkt hinter dem Parkplatz, zieht sich ein gutes Stück in den See hinein und ist an der Süd- sowie an der Nordseite jeweils mit gewaltigen Felsbrocken an ihrer Grenze markiert.
Um die Tauchzone 2 (Nordufer, Murenabgang) zu erreichen, muss der Taucher hinter den Forststraßenschranken noch ca. 500 m weit laufen - die Einstiegstelle ist beschildert.
Wir stiegen in der Tauchzone 1 ein: herrlich klare Sicht - bis zu 10 m, wenn auch eisig kalt. Wie in Gebirgsseen üblich, gibt es hier zu kaum einer Jahreszeit viele Fische, obwohl auch Forellen, Saiblinge und Elritzen zu sehen sein sollen, aber der Bewuchs ist spärlich. Doch die Fische sind nun gar nicht das Interessante am Vorderen Langbathsee! Der Reiz dieses Tauchgewässers liegt vielmehr in dem Wald von Baumgerippen, die kreuz und quer im Wasser liegen. Einige Spaßvögel haben mit Wegweisern die Richtungen zu den wichtigsten Zielen auf unserem Globus ausgeschildert. Ein ebenso gespentisches wie stimmungsvolles Bild, was hier geboten wird.
Übrigens: hier benötigt man, wie bei vielen öserreichischen Seen die "DiveCard" der ARGE Tauchen. Wir haben selbst erlebt, dass wir von Angestellten der Österreichischen Bundesforste gebeten wurden, unsere gültige DiveCard vorzuzeigen.
Und: von Mai bis September ist Tauchzeit, allerdings auch jetzt nur zwischen 9.00 und 18.00 bzw. 9.00 und 16.00 Uhr!