Der Tauchplatz Schlierwand findet sich schon fast am südlichen Ende des Attersees, am Westufer in Steinbach, gleich gegenüber der Einmündung der Straße Richtung Altmünster am Traunsee. Daher ist er leicht zu finden, und wie alle Tauchplätze am Attersee natürlich auch mit einer Tauchinfo-Tafel am Einstieg als solcher gut zu erkennen.
Wir hatten uns für diesen Tauchplatz entschieden, weil aufgrund des Regens in diesen Tagen die Sicht rings um den Attersee unter Wasser kaum mehr als 5 m betrug. Schlierwand - wie der Name schon sagt - zeichnet sich durch eine Lehmwand aus, die sich bis auf 42m hinunterziehen soll, und eine Steilwand ist halt auch bei geringer Sichtweite noch sehenswert.
Der Parkplatz direkt am Tauchplatz ist hervorragend geeignet, in Ruhe und sauber die Tauchausrüstung zusammenzubauen und sich anzuziehen. Über Stufen weiter rechts lässt es sich dann - fertig angerödelt - bequem ins Wasser steigen. Oder man legt Jacket mit Flasche einfach auf die Mauer, und legt das Jacket an, während man schon im Wasser steht.
Wir wussten, dass die Lehmwand sich quer in die Tiefe zieht, und so tauchten wir schräg ab, in der Hoffnung, sie gleich zu finden. Ein schwarzer Schatten zog sich durch das trübe Wasser, doch je näher wir kamen um so mehr zog sich der Schatten wieder zurück und erwies sich lediglich als Tiefe. Auf rund 15m wurde es auch empfindlich kalt - kein Wunder bei grade mal 10-13 Grad Wassertemperatur.
Zu sehen war: nichts! Zumindest nichts Aufregendes, nichts Grünes, nichts sich Bewegendes, aber viel viel Schlamm. Wir wollten schon fast aufgeben, als plötzlich der Boden unter uns ins Nichts abfiel - wir schwebten über der Kante der Steilwand auf rund 8m und konnten unter uns schemenhaft den Grund erkennen. Die Steilwand selber ist nicht spektakulär. Wer Ähnliches erwartet wie im Salzwasser, der wird natürlich enttäuscht sein - da gibt es keinen bunten Bewuchs, statt dessen aber eine interessante Formation, mit einigen kleinen Einbuchtungen, in die es sich allemal hineinzuleuchten lohnt.
Langsam gingen wir direkt an der Wand nach unten und erreichten an dieser Stelle den Grund auf knapp 20m. Und dort - gut zu erkennen - steckte eine gewaltige Aalrutte in einer Höhle, nur Kopf und Vorderkörper schauten heraus. Sie wirkte ein wenig genervt ob der Störung, denn dass wir uns dieses herrliche Fotomotiv nicht entgehen haben lassen, ist klar. Immer wieder umkreisten wir das Tier, um die beste Fotoposition zu finden, gelangweilt blieb die Quappe liegen - sie dachte sich wohl auch, dass es uns bald zu kalt werden würde und sie endlich wieder ihre Ruhe bekommen würde.
Nach diesem taucherischen Highlight hatten wir auch wirklich genug, und machten, dass wir noch oben, in hellere und wärmere Regionen kamen.
Mehr Fisch ist uns aber bei diesem Tauchgang leider nicht begegnet. Mag sein, dass es zu anderen Zeiten bei der Schlierwand mehr zu sehen gibt - leider galt das nicht für uns. Dennoch, die Quappe hat voll entschädigt.