Die Bucht von El Qusier - Hausriff der "Extra Divers El Qusier", Mirbat, Oman
by: Eva-Maria Reiter • CMAS** > 350 TG
24. Juni 2018

Extra Divers El Quseir - Hausriff und Bucht El Quadim

Wer nach einem schönen Hausriff am Roten Meer fragt, wird oft genug zu hören kriegen: "Das vom Mövenpick, in El Quseir".

Eine sandige Bucht fällt von rund 5 Metern breitflächig bis auf 20 Meter ab, rechts und links öffnet sich nach Norden und nach Süden die Bucht zum jeweils farbenfroh bewachsenen Riff.
Zum Betauchen gibt es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder steigt man am Jetty in ein Taxi-Boot und läßt sich an der Spitze des Nord- oder Südriffs absetzen und taucht von dort an der Wand entlang zurück in die Bucht. Oder man steigt am Steg bereits ein, erkundet die Bucht in ihrer sandigen Mitte auf der Jagd nach den Seepferdchen, und geht tiefer an der Riffkante entlang auf 20-25 Metern nach Norden oder nach Süden, um dort dann umzudrehen und auf vielleicht 8-10 Metern wieder zurückzukehren. Welche Seite man betauchen mag, liegt vor allem am Licht, das morgens im Norden und nachmittags im Süden besser ist. Die Nordseite kann mit einer Höhle punkten, die man durchtauchen kann (wenn man bitte sauber tariert), die Südseite dagegen wartet mit abwechslungsreichen Canons auf.
Je nach Wind und Strömung ist die Sicht etwas eingetrübt, aber meistens gibt es die für Ägypten typische klare Sicht von 20-30 Meter, die manchmal den Blick auf einzelne Barrakudas, oder auch Delphine im Blau ermöglichen - wer Glück hat.

Die Riffwände sind wunderschön mit Hart- und Weichkorrallen bewachsen, vor allem zarte weiße sich in der Strömung wiegende Bäumchenkorallen, und stattliche Fächerkorallen, über denen Wolken von kleinen orangefarbenen Riffbarschen flattern. Auf den sandigeren Stellen im tieferen Bereich findet man immer zahlreiche Blaupunktrochen, spannend denen beim Mittagessen zuzusehen, wie sie ihren Kopf in den Sand graben auf der Suche nach kleinem Krebsgetier. Sehr vereinzelt verbergen sich auch gewaltige dunkle Muränen von denen dann aber meist nur ihre Leiber zu sehen sind. Häufiger sind dagegen recht stattliche Krokodilfische zu finden, die für Fotoaufnahmen auch recht brav liegen bleiben. Anders als die Rotfeuerfische, die einem tagsüber eher etwas lustlos den Rücken zuwenden. Und dann gibt es natürlich noch die üblichen Bewohner des Rotmeer-Riffs, jede Menge von Forellen- und Juwelenzackenbarschen, Makrelen, Gelbstreifenschnapper, Maskenfalterfische, verschiedene Wimpelfische, schwarz-weiße Chromis, beachtliche Lippfische, Kugelfische oder die lustigen Picassodrücker ... es sind gar nicht alle aufzuzählen ... .

Wenn man dann höher steigt und der Boden sandiger wird, wird man von den Staubwolken der Rotmeer-Barben überrascht, die auf der Suche nach Nahrung über den Boden pflügen. Daneben bläst ein Drücker vehement eine sandige Mulde frei, auch wenn es so aussieht, als hätte er sein Gelege erst vorbereitet, ist es besser, genügend Abstand zu halten. Ziel für viele Taucher ist dann ein Korallenblock, der von den Guides "Erna-Felsen" genannt wird, weil sie der in dem Block lebenden großen Muräne eben den Namen "Erna" gegeben haben. Manchmal suchen mehrere Taucher den Block ab, um in den Korallen-Löchern nach den Anemonenkrebsen Ausschau zu halten, die hier ebenfalls ihre Behausung gefunden haben. Und wer scharfe Augen hat, findet sie umzingelt von winzigen Garnelen. Nicht weit entfernt bewegen sich ettliche kleine Seenadeln über den Block. Beim letzten Mal schaute auch eine kleine Graue Muräne aus den Spalten und beobachtete unaufgeregt das Treiben um sie herum.
Aber kein Taucher darf die Bucht verlassen, ohne noch im Sand nach den Seepferdchen zu suchen. Oft findet er statt dessen aber die stoischen Schlangenaale, die ihre weißen Köpfe aus dem Sand recken; daneben zahlreiche emsige Garnelen, die von ihren Partnergrundeln bewacht ihre unterirdischen Gänge freiräumen; ein Dutzend Flötenfische lauert hintereinander in der Strömung auf Beute; Buttfische und Moses-Seezungen haben sich gut getarnt und sind auf der Sandfläche grade mal auszumachen, wenn sie sich bewegen; genauso eine Besonderheit, die wir vorher noch nirgendwo anders erlebt haben: die kleinen Flügelrossfische, die wie geflügelte Mini-Drachen aussehen.
Und das Seepferdchen? Ja, das gibt es wirklich - nicht nur eines ... ich zumindest habe bei meinem letzten Tauchgang ein großes dunkles, dorniges Seepferdchen gefunden, wie es sich an einen kleinen Geröllbrocken geklammert hat. Wie oft findet man schon ein Seepferdchen ?

Flügelrossfisch

dorniges Seepferdchen

6 von 6 Nautili



Weitere Bilder zu diesem Tauchgebiet:
El Quseir mit Bucht El Quadim • Unterwasserbilder allgemein

Nachttauchgang in der Bucht Ei Qadim / El Quseir

Tauchbasen in der Umgebung:
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