Bericht Fotografen Sonderreise Azoren mit Wirodive und Pico sport vom 27.08 bis 07.09.2010
Über die Azoren gibt es genug Literatur und Internetmaterial z.B. www.azoren.com, sodass ich hier nicht weiter drauf eingehen möchte.
Die Wirodive Sonderreise zu den Pottwale hörte sich extrem gut an, sodass wir uns als Fotograf und Filmerin für den Trip bewarben - ja man muss sich "bewerben", denn es sind für eine Sondergenehmigung der Azoranischen Regierung, einige Dinge wie, z.B. Veröffentlichung von Bildern oder Filmen, nachzuweisen.
Als wir auf den Azoren ankamen, wurden wir von Frank Wirth, dem Inhaber von Pico Sport mit den Worten begrüßt: wir haben Sturm, wahrscheinlich kommt Ihr die ganze Woche nicht ins Wasser, wir hatten schon überlegt den Trip abzusagen (aber da wir ja bei schlechtem Wetter keine Erstattungen bekommen..............).
Die nächsten 2 Tage wurden wir um 9 Uhr morgens begrüßt: Schlechtwetter, kommt morgen früh wieder. Am 3 Tag die selbe Aussage, jedoch bot man uns einen Landtauchgang an, bei dem zu allem Überfluss, auch noch meine 5D im Gehäuse absoff (zu sehen war de facto nichts). Interessanterweise sahen wir, dass die Nachbarbasis (auf die komm ich dann noch) mit einem Fotografen rausfuhr. Auf eine diesbezügliche Frage meiner Frau, wurde von Frank Wirth mit seeeehr erhobener Stimme erklärt, dass er hier der Chef sei und wenn wir es besser könnten sollten wir halt seine Basis übernehmen und überdies dürfte ich ja sowieso nicht mehr ins Wasser, da ich ja ohne Kamera kein Fotograf mehr sei.
Die Wetterbedingungen können im Internet unter www.windguru.com verfolgt (auch historisch zur Belegung falscher Tatsachen) werden.
Nach derlei Aussagen und unprofessionelles Auftreten, war der Mann für uns erledigt. Gesprächsbasis: Null. Dass man uns unsere Fragerei übel genommen hatte, sollte sich sehr bald zeigen. (Über Frank Wirth gibt es auch einige interessante Dinge im Internet nachzulesen z.B: http://www.moni-tours.de/Atlantik/Anmerkung/anmerkung.html)
Am nächsten Tag war das Wetter zwar nicht besser (eher schlechter) als am Vortag wir fuhren jedoch raus. Wir bekamen zu viert ein kleines Schlauchboot mit rund 100 PS, die andere Gruppe, die zwar in der Bar heftig geschimpft aber offiziell nichts gesagt hatte, bekam ein 220 PS Boot. Boot getauscht wurde die ganze Woche nicht.
Wir hatten dann auch eine echt wunderschöne Begegnung mit einem Pottwal Baby, ca. 1 1/2 Jahre alt und 6 Meter lang mit dem wir rund 15 Minuten schnorcheln konnten. Ich war etwas stinkig so ohne Kamera, mein guter Tauchkumpel Harald Hois, den manche ev. vom Heli tauchen (er ist der Organisator) kennen, hat mir aber ein paar Bilder überlassen.
Wir hatten auch das Glück Delfine zu sehen und mit Ihnen zu schnorcheln und das Ganze bei Top Sichten von ca. 30 Meter
Zusätzlich werden auch Ausfahrten zu einem Unterwasserfelsen (100 Meter unter Oberfläche) angeboten, wo man Blauhaie sehen kann - wir haben keine gesehen aber die Gruppe nach uns hatte 4 schöne Tiere. Klaus, der das Tauchen betreut hat ist sehr nett und auch hilfreich, wenns wo hakt.
Princess Alice waren wir nicht, zuerst war das Wetter zu schlecht und dann wollten wir eher Pottwale sehen, wegen denen wir ja schließlich da waren.
Mehrere Dinge sind zu beachten:
• 1. Man darf zu den Pottwalen nur allein ohne Tauchgerät ins Wasser (manchmal zu zweit), sodass man 4 neugierige Pottwale braucht bis jeder was gesehen hat.
• 2. Whalewatching Boote haben absolute Vorfahrt sodass man echt viel PS braucht um schneller am Wal zu sein sonst hat man das nachsehen (wir hatten wie gesagt 100 PS), die Whale watcher gehen erst vom Wal weg wenn er taucht- die wollen ja die Fluke sehen.
• 3. Walgarantie gibt es hier auch keine, wir hatten 2 Tage ohne eine Sichtung, 1 Tier echt top und einige die kurz da waren, so ca 1-2 Minuten.
• 4. Die besten Monate wettertechnisch gesehen wären Juli/August, das ist aber extrem schlecht zum fotografieren, da es einfach zu viele Delfin- und Whale watching Boote gibt. Stressfaktor hier für die Tiere sehr hoch!
• 5. Zimmer sollte man sich genau erklären lassen, wo es ist, unseres lag genau gegenüber der Fischfabrik, lag unter einer Dachschräge und war recht klein.
• 6. Pottwale sind nicht einfach ins Bild zu setzen, wer nur einfach Wale sehen möchte ist mit den Buckelwalen auf den Silverbanks besser bedient, wenn's Pottwale sein müssen gibt es auch auf den Azoren Alternativen (gottseidank) zu Pico Sport.
• 7. An Bord ist man Selbstversorger: keine Kühlbox, kein Wasser, keine Snacks
• 8. Insel ansehen ist Pflicht in 2 Tagen ist man lässig fertig, von Wein über Lavahöhle bis zu Walabschlachtmuseum (nicht unser Fall) gibt es einiges zu sehen.
• 9. Verpflegung ist gut und günstig, wir waren immer Essen (auch Frühstück) z.b. Kaffee groß 80 Cent, Abendessen ab 6 € Hauptspeise , Mietauto 30€ pro Tag.
• 10. Das Verhalten, auch von Wirodive ist zumindest verwunderlich, trotz Bitte um Rückruf ist man auf Tauchstation, man will ja auch nächstes Jahr wieder zu acht Terminen Leute zu Pico Sport bringen.
• 11. Aufpassen muss man auch auf die Verrechnung der reise bei Pico bezahlt man egal ob man rausfährt oder nicht (das beste Geschäft ist ergo nicht rausfahren) bei der anderen Basis zahlt man nach Aufwand, sollte aber das Boot für eine "Rahmenzeit" reservieren.
Nachdem wir ja viel Zeit hatten, haben wir auch andere Tauchbasen befragt ob sie Schnorcheln mit Pottwalen anbieten können. Bei zumindest 2 Basen wurden wir auch fündig, sodass man nicht auf Pico Sport angewiesen ist. Zimmer bekommt man genauso gut übers Internet, Flüge sowieso.
Fazit: Wir gehen nächstes Jahr wieder auf die Azoren zu den Pottwalen mit einer anderen Basis, der Basisleiter hat uns in 10 Minuten mehr Infos gegeben als Pico in einer Woche und werden uns zu 2, ev. zu 4 ein Boot chartern.
Zum Abschluss hat sich noch ein Mitarbeiter von Pico für das Verhalten seines Chefs bei uns entschuldigt.
Das war ein etwas "anderer" Reisebericht, wer noch mehr Infos haben will (auch die Namen der anderen Basen) einfach PN schicken.
NEWS von soeben: Frank Wirth hat uns Basisverbot erteilt. Auch eine Methode, mit seiner Unverschämtheit uns gegenüber Zeichen zu setzen - trifft sich gut wo er ist wollen wir ganz sicher nicht mehr hin.